Doppelhaus Hall in Tirol

Das mehrfach um- und zugebaute Bestandsgebäude aus dem BJ 1952 wird in sein ursprünglich einfaches Bauvolumen zurückgebaut und durch notwendige Funktions- und Raumerweiterungen in allen Geschoßen ergänzt.
Dabei spielt die neue gemeinsame Bibliothek im 1. Obergeschoß eine zentrale Rolle, die erst durch die Neuorganisation der Erschließung ermöglicht wird.
Von beiden Wohnungen über eine einläufige Treppe erreichbar, dient sie einerseits als Kommunikationsraum für Mutter und Tochter und andererseits als Arbeitsbereich für beide Lehrerinnen.
Die gezielten, partiellen Eingriffe im Bestand werden über die Idee eines kontinuierlichen Bandes und die einheitliche Materialität der Metall-Außenhülle zu einer gestalterischen Einheit zusammengefasst. Dabei wird die Grundform des Satteldaches als formale Metapher des Bestandes und des unmittelbaren Kontext beibehalten und neu interpretiert.
Es entsteht dadurch ein spannender Dialog zwischen Alt und Neu, der sich in differenzierten Innenräumen mit unterschiedlichen Raumqualitäten und Atmosphären abbildet. Die großzügigen Verglasungen der Zubauten legen interessante Sichtbezüge zur umgebenden Landschaft frei, während sich die Bestandsräume inklusive Zirbenstube mit den kleinen Fenstern weiterhin nach Innen orientieren.
Die Reduktion des Footprints vom Bestandstreppenhaus spielt das Erdgeschoß im Bereich der Wohungszugänge in Form einer großzügig überdachten Veranda frei, die die Bewohner und Besucher Willkommen heißt aber auch zum Verweilen und zu gemeinsamen Aktivitäten einlädt.
Der ursprünglich in Vorder-und Rückseite gegliederte Außenraum beginnt das Gebäude zu umspülen, und das Gebäude in der Landschaft zu verorten.

PROJEKTTYP
Doppelhaus
ORT
Hall in Tirol, Österreich
BAUHERR
Privat
JAHR
2016 – 2019
PARTNER
FOTOGRAF
David Schreyer